NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer besucht Ostschule der Stiftung Eben-Ezer

Pressemitteilung vom 14. Februar 2019

 

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer besucht Ostschule der Stiftung Eben-Ezer

Am Donnerstag, den 14.2.2019, besuchte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer die Ostschule der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo. Die Ministerin kam auf Einladung der Stiftung. „Wir wollen der Ministerin einen lebendigen Eindruck davon vermitteln, unter welchen Bedingungen Inklusion gut gelingen kann“, so formulierte Schulleiterin Beate Busse die Motivation für die Einladung. Zusammen mit Pastor Dr. Bartolt Haase, Rita Berens, Landesregierungsschuldirektorin, sowie Marlies Böke, Schulamtsdirektorin des Kreises Lippe, hospitierte die Ministerin beim jahrgangsübergreifenden Unterricht der Klasse 1 und 2. Von 22 Kindern haben 5 Kinder hier sonderpädagogische Förderbedarfe. Lehrerin Saskia Flake erklärte im Anschluss, dass die konzentrierte, ruhige und zugewandte Unterrichtsatmosphäre das Ergebnis einer sechs bis zehnfachen Differenzierung z.B. im Fach Mathematik sei, damit jedes Kind in seinem Tempo und seinen Fähigkeiten entsprechend am Unterricht teilnehmen und davon profitieren kann. „Für die Kinder ist es normal, dass sie unterschiedliche Dinge und diese in unterschiedlichem Tempo lernen.“ „Wir richten den Unterricht an den Kindern aus und haben als Ergebnis kaum Konflikte unter den Kindern sondern erleben sie als sehr sozial und solidarisch miteinander,“ ergänzte Schulleiterin Beate Busse.

Yvonne Gebauer nahm sich gut 90 Minuten Zeit, um sich ein Bild vom erfolgreichen inklusiven Konzept der Grundschule der Stiftung zu machen, an der inzwischen 168 Schüler*innen lernen. 32 davon sind Kinder mit formal fest gestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Ministerin kam mit den Grundschüler*innen ins Gespräch und ließ sich von ihnen erklären, wie sie einen  Bauplan vom Arbeitsblatt in Gebäude aus Bausteinchen umsetzen.

     

An der Gesprächsrunde im Anschluss an den Unterrichtsbesuch nahmen auch Dirk Tolkemitt, 1. Beigeordneter der Alten Hansestadt Lemgo, und Thomas Portong, Leiter des Geschäftsbereichs Jugend und Schule, sowie Walter Kern, ehemaliges Mitglied des Landtags NRW, und Vorsitzender des Vereins Freunde der Stiftung Eben-Ezer, teil. Ein  Thema im Gespräch mit der Ministerin war die Ganztagsbetreuung. Hier gibt es Schwierigkeiten für Kinder mit Förderbedarf, an den Angeboten des offenen Ganztages gewinnbringend teilzunehmen. Dafür bräuchten die Kinder in den meisten Fällen ebenso wie im Unterricht Schulbegleiter*innen. Dieser Dienst endet aber nach Unterrichtsschluss um 13:05 Uhr. Für viele berufstätige Eltern ist das ein erhebliches Problem. Die Wünsche nach ausreichender Finanzierung inklusionsfördernder Bedingungen vermittelten Beate Busse, Pastor Dr. Bartolt Haase und Sabine Menzel, die den Bereich Kinder und Jugendliche Eben-Ezer leitet. Die Ministerin zeigte viel Verständnis für die Anliegen und formulierte ihre Anerkennung für die guten Bedingungen und Arbeit an der Schultwete in Lemgo: „Die Ostschule ist nicht nur ein Lern-, sondern auch ein Lebensort und macht vor, wie Inklusion gelingen kann. Die freundliche Lernatmosphäre trägt dazu bei, dass ein  wahrer Teamgeist zu spüren ist im gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. Inklusion ist ein Menschenrecht, dem sich die Landesregierung verschrieben hat. Bei der Umsetzung der Inklusion setzen wir auf Qualität und definieren dazu klare Qualitätsstandards, damit alle Kinder und Jugendlichen vom inklusiven Unterricht profitieren.“ 25 Kinder in einer Klasse mit 3 Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit einer halben zusätzlichen -Stelle: Das beschrieb Yvonne Gebauer als Ziel für inklusive Klassen an weiterführenden Schulen und erläuterte, dass das Land 250 zusätzliche Studienplätze für Sonderpädagogik einrichte.

 

Die Ministerin gab ein deutliches Bekenntnis zum Miteinander und Nebeneinander der verschiedenen Schulformen: „ Neben den inklusiv arbeiteten Regelschulen gehören für uns auch weiterhin die Förderschulen zu dem vielfältigen Angebot, aus dem Eltern den besten Ort für ihre Kinder wählen können.“

 

Nach dem angeregten fachlichen Austausch trug sich die Ministerin in der Aula der Ostschule in das Goldene Buch der Alten Hansestadt Lemgo ein.

 

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